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Psychologisches Institut Andromind

Männerspezifische Psychotherapie für Depression (MSPP)

Studie zu männerspezifischer Psychotherapie bei Depression

Männerspezifische Psychotherapie

 

Evaluation eines männerspezifischen Psychotherapieprogramms für depressive Störungen im Vergleich zur kognitiven Verhaltenstherapie: Eine randomisierte, kontrollierte Überlegenheitsstudie zur Untersuchung depressiver eugonadaler und hypogonadaler Männer, die Testosteron erhalten

 

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Männer, die an depressiven Störungen leiden, nehmen im Vergleich zu Frauen um ca. 30% weniger Psychotherapie in Anspruch und brechen Psychotherapien signifikant häufiger ab. Zudem weisen Männer im Vergleich zu Frauen ein dreifach erhöhtes Suizidrisiko auf, wobei depressive Störungen als Hauptrisikofaktor gelten. Aktuelle Psychotherapieprogramme vernachlässigen männerspezifische Eigenheiten depressiver Störungen und berücksichtigen nur ungenügend männerspezifische Bedürfnisse und Behandlungsansätze.

 

Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts

Obwohl die kognitive Verhaltenstherapie eine wirksame Behandlung für depressive Störungen bei Männern und Frauen darstellt, wird die Psychotherapie selbst weithin als unmännlich betrachtet, insbesondere von Männern mit hoher Konformität zu traditionellen männlichen Rollennormen. Dies wirkt sich negativ auf die Einstellung zur Psychotherapie aus, was sich in einer geringeren Inanspruchnahme, schlechteren Ergebniserwartungen und einer schlechteren therapeutischen Allianz bei Männern im Vergleich zu Frauen widerspiegelt.

Aufgrund von Geschlechtsrollenkonflikten und den damit verbundenen therapiebeeinträchtigenden Prozessen sind depressive Männer seltener bereit sich emotional zu öffnen, und neigen eher dazu sich selbst zu stigmatisieren, Wutanfälle zu haben und die Psychotherapie vorzeitig zu beenden. Daher ist ein männerspezifisches Psychotherapieprogramm für depressive Störungen (MSPP-MDD) erforderlich, welches systematisch Geschlechtsrollenkonflikte depressiver Männer zu Beginn der Therapie auflöst und auf die Bedürfnisse depressiver Männer zugeschnitten ist.

Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren ein dramatischer Anstieg der Verschreibungen von Testosteron verzeichnet, da neuere Studien die Sicherheit von Testosterontherapien bestätigten und deren Potenzial als männerspezifisches Antidepressivum weiter aufzeigten. Männern mit einem Hypogonadismus, welcher durch Testosteronkonzentrationen unter 12 nmol/l im Blut definiert ist, weisen ein stark erhöhtes Risiko für depressive Störungen auf und könnten daher im Einzelfall zusätzlich von Psychotherapieprogrammen profitieren.

Das vorliegende Projekt untersucht das weltweit erste männer-spezifische Psychotherapieprogramm für depressive Störungen. Es soll untersucht werden, ob das neu entwickelte männer-spezifische Psychotherapieprogramm einer gängigen Psychotherapie für Depression überlegen ist. Zudem soll untersucht werden, ob bei depressiven Männern mit einem Hypogonadismus zusätzlich zur Testosterontherapie eine Psychotherapie weitere Verbesserung der depressiven Symptomatik bringt und ob das männer-spezifische Psychotherapieprogramm einer gängigen Psychotherapie für Depression überlegen ist.

 

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Im Sinne einer multimodalen Therapie depressiver Störungen integriert das Projekt neue Erkenntnisse aus der Psychologie, Andrologie, Psychiatrie und Biologie zur vermehrten Inanspruchnahme von Psychotherapie durch Männer, der effizienteren Therapie depressiver Störungen und der Reduktion der hohen Suizidrate bei Männern. Damit nimmt dieses Projekt weltweit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung und Testung einer multimodalen männer-spezifischen Depressionstherapie ein.

 

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SNSF Ambizione Call 2020 (PZPGP1_201757)

Beginn-Datum: 01.11.2021 

Laufzeit: 48 Monate

Fördervolumen: CHF 292'310.- 

Antragssteller: Dr. A. Walther

KooperationspartnerInnen: Dr. D. Zimmermann, Prof. U. Ehlert, Prof. C. Kirschbaum

MitarbeiterInnen: M.Sc. M. Schneeberger (Doktorandin); B.Sc. L. Eggenberger (Wissenschaftlicher Mitarbeiter); B.Sc. J. Küher (Masterstudentin); F. Logoz (Masterstudentin); L. Kapfer (Masterstudentin); M. Giafrini (Masterstudentin); Y. Ott (Masterstudent); A. Klein (Masterstudentin); K. Diethelm (Masterstudentin); E. Schön (Masterstudentin); K. Keller (Masterstudentin)