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Psychologisches Institut Entwicklungspsychologie: Säuglings- und Kindesalter

Master of Science in Psychologie

Informationen zur Masterarbeit am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie

Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung für eine Masterarbeit am Lehrstuhl Entwicklungspsychologie neben einem kurzen Lebenslauf auch ein ca. zweiseitiges Motivationsschreiben bei, in welchem Sie erklären, warum Sie sich für das Forschungsprojekt bewerben.

Masterarbeitsthemen - Entwicklungspsychologie: Kindheit

Die Forschung des Lehrstuhls Entwicklungspsychologie an der Universität Zürich beschäftigt sich mit der Untersuchung der Frage, wie der Mensch sich zu einem sozialen Akteur entwickelt, der in einer sozialen Umwelt agiert und mit dieser in vielfältiger Art und Weise interagiert. Welches sind die kognitiven und neurophysiologischen Mechanismen die dem Verstehen von Anderen und dem Interagieren mit Anderen zu Grunde liegen? Im Folgenden werden drei/vier Forschungsbereiche grob skizziert. Für Informationen in Bezug auf konkrete und aktuelle Masterarbeiten wenden Sie sich bitte an eine der genannten Kontaktpersonen. Pro Bereich können jeweils ca. 2 bis 5 Masterarbeiten vergeben werden.

Bereich 1: Entwicklung von Handlungsverstehen und -produktion

Beschreibung: Die Masterarbeiten zum Thema Handlungsverstehen gehen der Frage nach, wie und wann Kinder lernen, sich in ihrer sozialen Umwelt zu bewegen, ihre soziale Umwelt zu interpretieren und mit ihr zu interagieren, kurz, wie sich der Mensch zu einem eigenständig handelnden sozialen Akteur entwickelt. In Bezug auf die Handlungsforschung ist die frühe Kindheit in mindestens zwei Aspekten von besonderer Bedeutung. Kinder verfügen zunächst über ein sehr eingeschränktes, nur rudimentäres Handlungsrepertoire. Entsprechend sind gerade die ersten Lebensjahre für die Handlungsforschung relevant, da Kinder in Bezug auf die Entwicklung der Wahrnehmung und der Ausführung von zielgerichteten Handlungen sehr wenig beziehungsweise gar keine Erfahrung haben und man entsprechend den Zeitpunkt des Erwerbs sowie die kognitiven und motorischen Grundlagen des Erwerbs untersuchen kann. Ausserdem verfügen die Kinder in diesem vorsprachlichen Altersbereich noch nicht über die Möglichkeit, Handlungen in einem abstrakten, verbalen Format zu repräsentieren. Gerade im ersten Lebensjahr beruhen Wahrnehmung und Ausführung von Handlungen zu einem nicht unwesentlichen Teil auf der direkten Wahrnehmung des physikalisch-zeitlichen Verlaufs von Handlungen und können noch nicht sprachlich kodiert werden.

Masterarbeiten in diesem Forschungsbereich beschäftigen sich mit der Entwicklung der Mechanismen, die dem Handlungsverstehen zu Grunde liegen (z. B. die Antizipation des Zieles einer beobachteten Handlung), der Umsetzung einer gesehen Handlung in eine eigene Handlung (Imitation oder Beobachtungslernen) sowie dem Zusammenhang zwischen Verstehen und Ausführen einer Handlung.

Altersgruppen: Die Altersspanne der untersuchten Versuchspersonen beinhaltet sowohl Kinder im Alter von 6 Monaten bis ca. 2 Jahren als auch Erwachsene im Alter von 20 bis ca. 80 Jahren.

Forschungsmethoden: Die verwendeten Methoden beinhalten Eyetracking, Verhaltensdaten (Imitation, motorische Problemlöseaufgaben), sowie neurophysiologische Daten (Elektroenzephalographie/EEG).

Kontaktpersonen: Prof. Dr. Moritz Daum (daum@psychologie.uzh.ch), Dr. Anja Gampe (a.gampe@psychologie.uzh.ch); Dr. Miriam Beisert (m.beisert@psychologie.uzh.ch), MSc Stephanie Wermelinger (s.wermelinger@psychologie.uzh.ch)

Weiterführende Literatur:

  • Daum, M. M., & Gredebäck, G. (2011). The development of grasping comprehension in infancy: covert shifts of attention caused by referential actions. Experimental Brain Research, 208(2), 297–307.
  • Daum, M. M., Prinz, W., & Aschersleben, G. (2011). Perception and production of object-related grasping in 6-month-olds. Journal of Experimental Child Psychology, 108(4), 810–818.

Bereich 2: Der Zusammenhang von Handlung und Sprache in der Entwicklung

Beschreibung: Die Masterarbeiten zu diesem Themenbereich befassen sich mit der Entwicklung des Zusammenhanges von Sprache und Handlung. Mit dem Erwerb der ersten Worte, die ein Kind verstehen und selbst sprechen kann, bekommt es die Möglichkeit seine Umwelt auch auf abstrakte, verbale Art und Weise zu beschreiben und zu verstehen. Eine Vielzahl von Studien setzt sich mit dem Verstehen und Produzieren von Sprache auseinander, ebenso gibt es eine Vielzahl an Forschungsarbeiten zur Entwicklung der Produktion und dem Verständnis von Handlungen. Wenig ist darüber bekannt, wie diese beiden Formen der Repräsentation der Umwelt miteinander in Zusammenhang stehen und miteinander interagieren.

Forschungsmethoden: Einzelne Fragen werden mit unterschiedlichen Forschungsmethoden untersucht. Dabei wird auf eine breites Methodenspektrum zurückgegriffen; es werden Verhaltensdaten erhoben, die Augenbewegungen gemessen (Eyetracking) sowie neurophysiologische Daten erhoben (Enzephalographie).

Altersbereich: Die Altersspanne der untersuchten Versuchspersonen beinhaltet sowohl Kinder im Alter von ca. 12 Monaten bis ca. 6 Jahren sowie junge Erwachsene.

Kontaktpersonen: Prof. Dr. Moritz Daum (daum@psychologie.uzh.ch), Dr. Anja Gampe (a.gampe@psychologie.uzh.ch); MSc Katharina Ledergerber (k.ledergerber@psychologie.uzh.ch)

Weiterführende Literatur:

  • Gampe, A., & Daum, M. M. (2014). Productive verbs facilitate action prediction in toddlers. Infancy, 19(3), 301–325. doi:10.1111/infa.12047

Bereich 3: Monolingualer und multilingualer Spracherwerb in der Schweiz und der Bezug zur kognitiven Entwicklung

Beschreibung: Kognitive Fähigkeiten wie die exekutive Kontrolle und oder die Theory of Mind sind bei bilingual aufwachsenden Kinder besser als bei monolingualen. Im Rahmen dieses Projektes sollen die sozial-kognitiven Kompetenzen (z. B. Kommunikation, Perspektivübernahmefähigkeiten, Theory of Mind, Selbstregulation) von monolingualen und bilingualen Kindern untersucht und miteinander verglichen werden. Von besonderem Interesse ist dabei der Einfluss der Vergleichbarkeit zweier verschiedener Sprachen, Schweizerdeutsch und Standarddeutsch sind zum Beispiel näher miteinander verwandt als Schweizerdeutsch und Englisch.

Forschungsmethoden: Es werden vor allem Verhaltens- und Eyetrackingdaten erhoben.

Altersbereich: Im Projekt werden Studien mit Kinder im Alter zwischen 18 und ca. 48 Monaten durchgeführt.

Kontaktpersonen: Dr. Anja Gampe (a.gampe@psychologie.uzh.ch); Dr. Susanne Grassmann (s.grassmann@psychologie.uzh.ch)

Weiterführende Literatur:

Bereich 4: Entwicklung des Selbst

Beschreibung: Woher und ab wann wissen Kinder, dass sie ein eigenständiger Akteur sind, der sich von anderen Akteuren unterscheidet und eigene Ziele hat? Ab wann verfügen die Kinder über ein Bewusstsein ihrer Selbst, ihres Selbst und was bildet die Grundlage dieses Selbstbewusstseins? Aus entwicklungspsychologischer Perspektive wird das Selbst als das Wissen und die Gefühle eines Kindes über sich selbst definiert, der persönlichen Überzeugung, mit dem eigenen Handeln selbst etwas bewirken zu können (Berk, 2011). Beispielhafte Masterarbeiten beschäftigen sich dem frühkindlichen Selbsterkennen im Spiegel sowie der Entwicklung interozeptiver Fähigkeiten, also der Wahrnehmung innerkörperlicher Prozesse wie zum Beispiel des eigenen Herzschlages.

Forschungsmethoden: Es werden Verhaltensdaten (z. B. Mirror Self Recognition, Blickzeiten) aber auch physiologische Daten (Herzrate, evtl. EEG) erhoben.

Altersbereich: Die Altersspanne der untersuchten Versuchspersonen beinhaltet sowohl Kinder im Alter von ca. 12 Monaten bis ca. 6 Jahren sowie junge Erwachsene.

Kontaktpersonen: Prof. Dr. Moritz Daum (daum@psychologie.uzh.ch), Dr. Bigna Lenggenhager (USZ; bigna.lenggenhager@usz.ch)

Weiterführende Literatur:

  • Zmyj, N., Jank, J., Schütz-Bosbach, S., & Daum, M. M. (2011). Detection of visual-tactile contingency in the first year after birth. Cognition, 120(1), 82–9. doi:10.1016/j.cognition.2011.03.001
  • Zmyj, N., Prinz, W., & Daum, M. M. (2013). The relation between mirror self-image reactions and imitation in 14- and 18-month-old infants. Infant Behavior and Development, 36(4), 809–816.

Weitere extern betreute Projekte

1) Titel: Einfluss von Stress und Bewegung auf das Wohlbefinden von Kleinkindern

Beschreibung: Im Rahmen eines Nationalfondsprojektes wird der Einfluss von Stress und Bewegungsaktivität auf die physische und psychische Gesundheit von 3- bis 4-jährigen Kindern untersucht. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Fribourg und Lausanne werden verschiedene Aspekte analysiert, u. a. die motorische Entwicklung, die kognitive Leistung, das psychische Wohlbefinden und das Körpergewicht.

Wir erwarten eine vertiefte Einarbeitung ins Themenfeld, Mithilfe bei der Organisation und Durchführung der Datenerhebung sowie das Auswerten und die Aufarbeitung der gewonnen Daten. Das Projekt wird gemeinsam betreut von der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich (PD Dr. Oskar Jenni) und dem Institut für Präventiv- und Sozialmedizin der UZH (PD Dr. med. Susi Kriemler) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Entwicklungspsychologie der UZH (Prof. Dr. Moritz Daum).

Kontaktpersonen: Prof. Dr. med. Oskar Jenni (oskar.jenni@kispi.usz.ch); PD Dr. med. Susi Kriemler (susi.kriemler@ifspm.uzh.ch).

Zeitrahmen: Ab 1. Januar 2015, die Datenerhebung findet zwischen März und September 2015 statt.

Weiterführende Informationen

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