Forschung
Menschen haben die bemerkenswerte Fähigkeit voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam Probleme zu lösen. Erfolgreiche Kooperation setzt allerdings voraus, dass Menschen bereit sind Zeit und Energie in soziale Beziehungen zu investieren und das Vertrauen anderer nicht für den eigenen Vorteil auszunutzen. Egoismus und der Fokus auf den eigenen Vorteil können schnell dazu führen, dass Misstrauen entsteht und soziale Beziehungen zerbrechen. So können auch Konflikten entstehen, in denen Menschen sogar bereit sind Zeit und Energie darauf zu verschwenden anderen zu schaden.
Unsere Forschung beschäftigt sich mit den sozial- und wirtschaftspsychologischen Grundlagen von menschlichen Beziehungen mit einem Fokus auf Gruppenkooperation und Gruppenkonflikten.
Zentrale Fragen dabei sind:
- Welche psychologischen Mechanismen begünstigen Kooperation oder Konflikt?
- Wie entsteht Kooperation und wie schaffen es Gruppen das Trittbrettfahrer-Problem der Kooperation zu lösen?
- Wie ist es möglich, dass Individuen nicht nur innerhalb ihrer Gruppe kooperieren, sondern auch kooperative Beziehungen zu Mitgliedern anderer Gruppen aufbauen?
- Wie entstehen Gruppennormen, die Menschen dazu anleiten sich gegenseitig zu vertrauen und sich nicht auszunutzen?
- Wie entstehen Gruppennormen, die es legitimieren andere auszunutzen, auszugrenzen und unfair zu behandeln oder sich unethisch zu verhalten?
Unserer Forschung ist dabei interdisziplinär ausgerichtet und versucht Methoden und Konzepte der Sozialpsychologie, Verhaltensökonomie und der theoretischen Biologie zu verbinden. Dafür benutzen wir unter anderem spieltheoretische Modelle und anreizkompatible Experimente. Dabei werden Gruppen mit sozialen Dilemmata konfrontiert, in denen die Ziele des Individuums mit den Zielen der Gruppe in Konflikt stehen. So können wir komplexe Gruppendynamiken in kontrollierten Laborexperimenten sichtbar machen.
ausgewählte Publikationen
ZORA Publication List
Publications
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The evolution of universal cooperation. Science Advances, 9(7):eadd8289.
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Why do people follow social norms?. Current Opinion in Psychology, 44:1-6.
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Group Cooperation, Carrying-Capacity Stress, and Intergroup Conflict. Trends in Cognitive Sciences, 24(9):760-776.
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Voluntary restrictions on self-reliance increase cooperation and mitigate wealth inequality. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 117(46):29202-29211.
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Individual solutions to shared problems create a modern tragedy of the commons. Science Advances, 5(4):eaau7296.
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The rise and fall of cooperation through reputation and group polarization. Nature Communications, 10:776.