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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten verhaltensmedizinischen Intervention bei Atpoischer Dermatitis

Projektleitung: PD Dr. J. Gaab & Prof. Dr. U. Ehlert
Projektmitarbeiter:
Campbell, J., Dokladal, P., Knafla, I.
Kooperationspartner:
Prof. Dr. med. P. Schmid, Dermatologische Klinik, Universität Zürich
Projektlaufzeit:
1999-2003

Die Atopische Dermatitis (AD) stellt eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen dar, mit zunehmender Prävalenz. Ihre Ätiologie ist bis heute ungeklärt. Studien, die sich mit der Lebensqualität von Patienten mit AD beschäftigt haben, zeigen, dass die Einschränkung der Lebensqualität nicht nur am höchsten im Vergleich zu anderen dermatologischen Erkrankungen ist, sondern ebenfalls im Vergleich zu schweren chronischen Krankheiten wie onkologischen Erkrankungen. In den letzten Jahren haben kontrollierte Psychotherapiestudien gezeigt, dass verhaltensmedizinische Massnahmen eine wichtige Ergänzung zur dermatologischen Behandlung der AD darstellen. So lassen sich durch eine Kombination von verhaltenstherapeutischem und dermatologischem Schulungsprogramm sowohl die Hautsymptomatik als auch der Medikamentenverbrauch verringern. Wesentlich für die Beurteilung der Behandlungsansätze ist neben einer Reduktion der subjektiven Beeinträchtigung die Unterstützung der Krankheitsbewältigung. In dem vorliegenden Forschungsvorhaben wurde der Einfluss verhaltensmedizinischer Interventionen (Neurodermitis-Schulung, Biofeedback und dermatologische Standardversorgung) sowohl auf psychologische als auch auf medizinische Parameter über eine Dauer von 12 Monaten nach überprüft. Insgesamt 53 Patienten mit AD wurden randomisiert einer der drei Untersuchungsbedingungen (Neurodermitis-Schulung (NDS), Biofeedback-Training (BIO) und Kontrollgruppe (KG) zugewiesen. Vor sowie nach der Intervention der Behandlungsgruppen (NS, BIO) der Behandlung. Die langfristigen Effekte wurden mittels einer Einjahreskatamnese erfasst. Evaluationskriterien waren psychometrische Angaben zu Umgang mit und Belastungen durch die AD, sowie Selbst- und Fremdeinschätzung der Hauptsymptomatik. In den beiden Experimentalgruppen kam es zu einer signifikanten Reduktion von katastrophisierenden Gedanken im Vergleich zur KG. Zusätzlich zeigte BIO bei der 1Jahreskatamnese sowohl im Vergleich zu NDS als auch zur KG ein signifikant höheres krankheitsbezogenes Problembewusstsein. NDS zeigte diesbezüglich eine signifikante Reduktion über die Zeit. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Teilnehmer der kognitivverhaltenstherapeutischen Neurodermitis-Schulung im Vergleich mit der Kontrollbedingung (dermatologische Standardversorgung) langfristige Verbesserungen im Umgang mit den Beschwerden, eine Reduktion von Juckreiz und Kratzverhalten sowie eine Verbesserung des Hautbildes in der Selbstbewertung. Teilnehmer der Biofeddback-Intervention weisen nach der Intervention kurzfristige Verbesserungen in Verhaltens- und Befindensmassen auf, welche aber nicht persistieren. Die Ergebnisse verdeutlichen den zusätzlichen Wert verhaltensmedizinischer Massnahmen bei Patienten mit AD.