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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Psychoneuroendokrine Evaluation einer Konfrontationstherapie bei PatientInnen mit Spezifischer Phobie

Projektleitung: PD Dr. phil. J. Gaab & Prof. Dr. U. Ehlert
Projektmitarbeiter: Jucker, P., Staub, F.
Kooperationspartner: Prof. Dr. B. Strauss (Universität Jena, Institut für Medizinische Psychologie), Dr. S. Schmidt (Universität Hamburg, Institut für Medizinische Psychologie)
Projektlaufzeit: seit 2003

Neueren Befunden zufolge sind neuroendokrine Prozesse an der Emotionsregulation beteiligt. Aus dieser Per-spektive sind neuroendokrine Prozesse bei Angst- und Affektiven Störungen von besonderem Interesse, da ei-nerseits psychosoziale Belastungsfaktoren die Entstehung neuroendokriner Dysregulationen begünstigen und andererseits diese Dysregulationen als psychobiologischer Mechanismus der angesprochenen psychischen Stö-rungen angenommen werden. Ziel der Studie war die Beantwortung der Fragen, ob (1) Patienten mit Angststö-rung eine stärkere psychobiologische Stressreaktion als gesunde Personenauf einen phobischen Reiz aufzeigen und (2) ob effektive Interventionen bei Angststörungen, wie z.B. die Konfrontationstherapie bei Spezifischer Phobie, nicht nur das Ausmass der Symptome, sondern auch das Ausmass der psychobiologischen Reaktion beeinflussen. Insgesamt 32 Probanden (16 PatientInnen mit Spezifischer Phobie (Spinnen) und 16 gesunde Kontrollpersonen) wurden einer standardisierten Konfrontationstherapie unterzogen. Die abhängigen Variablen wurden mittels verschiedenen psychometrischen Fragebögen erhoben. Zudem wurden die Cortisolspiegel im Speichel sowie die Herzrate erfasst. Die Konfrontationstherapie führte bei der Patientengruppe zu einer deutlichen Reduktion der Angstsymptomatik. Diese Veränderungen standen im direkten Bezug zu den Veränderungen der psychobiologi-schen Masse. Die Cortisolspiegel im Speichel wie auch die Herzrate der PatientInnen waren zum ersten Kon-frontationsterm im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich erhöht, normalisierten sich jedoch bis zur dritten Exposition. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass erfolgreiche Psychotherapie nicht nur symptomatische Veränderun-gen bewirkt, sondern auch zugrunde liegende psychobiologische Prozesse normalisiert.

Ausgewählte Publikationen
Gaab, J., Jucker, P., Staub, F., Ehlert, U. (2005). Mind over matter: Psychoneuroendokrine Evaluation einer Expositionstherapie bei Spinnenängstlichen. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 34(2), 121-132