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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Oxytocin, Paarinteraktion und Wundheilung

Projektleitung: Dr. phil. B. Ditzen
Projektmitarbeiter:
Spoerri, Corinne; Heinrichs, Markus; Läuchli, Severin; Ehlert, Ulrike
Forschungsförderung:
Schweizerischer Nationalsfonds (SNF) finanziert (Fördernummer 105314_124627 1)
Projektlaufzeit:
11.2009 – 10.2012

Im geplanten Projekt möchten wir den Einfluss von Oxytocin Nasenspray auf das Verhalten von Paaren, die psychologische und biologische Stressreaktion und auf die Wundheilung untersuchen. Unser Ziel ist es, Rückschlüsse auf die Funktion von Oxytocin, das natürlicherweise im Gehirn beim Menschen vorkommt, zu ziehen. Wir erwarten, dass Oxytocin das Verhalten von Paaren positiv beeinflusst, dies die psychobiologische Stressreaktivität vermindert und damit die Heilung einer standardisierten Wunde beschleunigt. Schon seit Langem zeigen epidemiologische Studien, dass zufriedene Partnerschaften die Gesundheit fördern. Es wird vermutet, dass dieser Effekt über eine geringere biologische Stressaktivität des Körpers bei glücklichen Paaren vermittelt wird. Welche neuronalen Mechanismen diesen Effekt von Partnerschaften auf die Gesundheit im Gehirn vermitteln könnten, ist noch unklar. Tierstudien, aber auch neuere Studien am Menschen, bringen die Aktivität des Hormons Oxytocin im Gehirn mit Bindungsverhalten, aber auch mit Stressreduktion in Verbindung. Ein direkter Einfluss von Oxytocin auf die Gesundheit, möglicherweise vermittelt über das Verhalten von Paaren und die biologische Stressreaktivität wurde bisher allerdings noch nicht untersucht. Im geplanten Projekt deuten wir den Heilungsprozess einer Wunde als Indikator für ein intaktes Immunsystem und damit für körperliche Gesundheit. Viele Personen in unserer Gesellschaft leben in engen sozialen Beziehungen wie einer Partnerschaft und/oder Familie. Es ist deshalb für die Allgemeinheit, die Verhaltensmedizin und die Sozialmedizin mit dem Ziel, Krankheiten vorzubeugen, sehr wichtig zu erforschen, wie die psychobiologischen Schutzfaktoren in engen sozialen Beziehungen funktionieren. Im geplanten Projekt werden Paare untersucht, die schon seit Längerem in einer stabilen Partnerschaft leben. Diese Paare werden zum einen Teil am Universitätsspital in Zürich untersucht, wo sie Oxytocin Nasenspray oder ein Placebo erhalten. Dort wird ihnen auch von Hautärzten eine kleine standardisierte Wunde am Arm appliziert, deren Heilung beobachtet wird. Der Verlauf der Wundheilung gilt uns als Zeichen für die Immunkompetenz des Körpers. Im zweiten Teil der Untersuchung werden die Paare im Verlauf einer Woche direkt zu Hause in ihrem privaten Umfeld über einen handheld Computer zu ihren Gefühlen und Tätigkeiten im Alltag befragt.

Ausgewählte Publikationen

  • Ditzen, B., Schaer, M., Bodenmann, G., Gabriel, B., Ehlert, U., & Heinrichs, M. (2009). Intranasal Oxytocin Increases Positive Communication and Reduces Cortisol Levels during Couple Conflict. Biological Psychiatry, 65, 728–731.