Heut lieb ich Dich, morgen lieb ich Dich nicht, übermorgen lieb ich Dich… Grosse Schwankungen in der Beziehungszufriedenheit machen eine spätere Trennung sehr wahrscheinlich
von Dr. phil. C. Röcke
Dieser Frage ist Arriaga (2001) in einer Studie mit Collegestudenten nachgegangen, die im Durchschnitt zum ersten Messzeitpunkt in einer 8-wöchigen Beziehung waren. Zehn Wochen lang beantworteten die Studienteilnehmer wöchentliche Fragebögen zu ihrer Beziehungszufriedenheit, ihrem Gefühl der Verpflichtung gegenüber der Beziehung (Commitment) und ihrer Stimmung. Das Bestehen oder Nichtbestehen einer Beziehung wurde hierbei 4 Monate nach dem letzten der 10 wöchentlichen Erhebungszeitpunkte erfasst.
Die Autorin konnte zeigen, dass eine grössere Schwankung in der wöchentlichen Beziehungszufriedenheit mit einem grösseren Trennungsrisko verbunden war. Allerdings muss dieser generelle Befund noch ein wenig genauer betrachtet werden: Bei Personen mit einer sehr niedrigen Zufriedenheit zum Beginn wie auch im Durchschnitt über den 10 wöchigen Befragungszeitraum hinweg und auch bei Personen mit sehr stark sinkender Beziehungszfriedenheit über die 10 Wochen spielte die Variabilität in der wöchentlichen Zufriedenheit keine Rolle für das zeitliche Überdauern oder Nichtüberdauern der Beziehung. Mit anderen Worten: Wenn man sowieso schon von Anfang an und im Durchschnitt sehr unzufrieden mit der Beziehung ist, und sich die Zufriedenheit mit der Zeit verringert, spielt es keine Rolle mehr, ob man von Woche zu Woche in der Zufriedenheit schwankt: Eine Trennung ist in diesen Fällen sowieso schon sehr wahrscheinlich.
Quelle: Arriaga, X. B. (2001). The ups and downs of dating: Fluctuations in satisfaction in newly formed romantic relationships. Journal of Personality and Social Psychology, 80, 754–765.
