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Psychologisches Institut Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Psychotherapieforschung 

TIDe – Telefon-Intervention bei Depression

TIDe – Telefon-Intervention bei Depression

Ein Studienprojekt zur Verbesserung des Zugangs zu evidenzbasierter Psychotherapie bei leichter bis mittelschwerer Depression in der Primärversorgung

 

In der Schweiz stellt die Hausarztpraxis häufig die erste und oftmals einzige Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Beschwerden dar. Depressionen werden in der Primärversorgung häufig medikamentös behandelt und die Zahl an Überweisungen zu spezialfachärztlichen Behandlungen ist gering. Obwohl eine psychotherapeutische Behandlung bei leichter Depression indiziert ist und die Mehrheit der Patienten eine solche der medikamentösen Behandlung vorziehen würden, bleiben in etwa zwei Drittel der betroffenen Patienten unbehandelt. Trotz der Verfügbarkeit von evidenzbasierten Behandlungsmöglichkeiten hindern strukturelle und individuelle Barrieren Patienten daran, eine adäquate Behandlung zu erhalten.

Ein vielversprechender Ansatz, den Zugang zu evidenzbasierten Behandlungen zu verbessern, ist die Durchführung von psychotherapeutischen Behandlungen übers Telefon (Tel-PT) und die Implementierung dieses Vorgehens ins primärärztliche Setting. Trotz positiver Ergebnisse in internationalen Studien sind eine grössere Anzahl an reinen Wirksamkeitsstudien sowie eine Anpassung an das Schweizer Gesundheitswesen ausstehend und notwendig. TIDe (Telefon-Intervention für Depression) ist eine randomisiert-kontrollierte Studie mit dem Ziel, die Wirksamkeit und Kosten-Effektivität einer telefonbasierten Kurzzeit-Verhaltenstherapie im Vergleich zur Behandlung wie gewohnt (TAU – Treatment as Usual) mit Minimal-Intervention in der Primärversorgung zu untersuchen.

Patientenrekrutierung und Studieneinschluss erfolgen einerseits durch die 20 teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzte und andererseits durch Kontaktaufnahme von Betroffenen, die über öffentliche Ankündigungen vom Studienprojekt erfahren haben. Bei allen Patienten wird ein Screening auf depressive Symptome durchgeführt. Bei einem PHQ-9 Wert von >5 und ≤15 und einer anschliessenden Diagnosestellung nach ICD-10, erhält der Patient ausführliche Studieninformationen und wird zur Studienteilnahme eingeladen. Patienten, die in die Interventionsgruppe (IG) randomisiert werden, erhalten die telefonbasiert Kurzzeit-Verhaltenstherapie, welche aus einem initialen, persönlichen Erstgespräch und 8-12 Telefonkontakten mit dem Studientherapeuten besteht. Patienten in der Kontrollgruppe (KG) erhalten Behandlung wie gewohnt (TAU) und zusätzlich 10 automatisch generierte SMS-Nachrichten, die neutrale Sachinhalte über Depression vermitteln.

Das primäre Outcome wird 12 Monate nach Baseline (t2) erfasst und ist definiert als Symptomreduktion, welche mit dem Gesundheitsfragebogen (PHQ-9) erhoben wird. Sekundäre Outcomes beinhalten Verbesserung der depressiven Symptomatik nach Behandlungsende sowie im Sinne einer Response und Remission, gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Kosten-Effektivität der Intervention.

Projektverantwortliche:

Prof. Dr.

Birgit

Watzke

 

b.watzke@psychologie.uzh.ch

Projektleitung

MSc

Elisa

Haller

 

elisa.haller@uzh.ch

Studienkoordination

Projektlaufzeit:
2016-2018

Kooperationspartner:

Die Studie wird von der Julia und Gottfried Bangerter-Rhyner-Stiftung gefördert und in Kooperation mit folgenden Partnern durchgeführt:
- Institut für Hausarztmedizin, Universität Zürich
- Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, UKE Hamburg
- Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, UKE Hamburg

 



 

Weiterführende Informationen

Das Studienprojekt wurde im Sommer 2018 beendet.

Leider können wir keine Patientinnen und Patienten ins Studienprojekt aufnehmen. Personen, die sich für eine psychotherapeutische Unterstützung interessieren, können sich an die Praxisstelle Psychotherapie des Psychotherapeutischen Zentrums wenden.