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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Biologische Stressbelastung von Kindern in psychosozialen Risikokonstellationen

Projektleitung: Prof. Dr. U. Ehlert & M. Sc. Priska Hubmann
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Andrea Lanfranchi
Projektmitarbeiter: B. Sc. Dorothea Mayer & B. Sc. Ute Amtmann
Projektlaufzeit:
Seit April 2013

Kinder in sozial benachteiligten Familien (geringer sozioökonomischer Status, Arbeitslosigkeit, geringes Bildungsniveau der Eltern, soziale Isolation, instabiles familiäres Umfeld) sind oftmals vermehrtem Stress ausgesetzt. Dieser kann sich negativ auf die weitere psychische sowie physische Entwicklung auswirken. Im Rahmen dieser Studie wird untersucht, inwiefern die chronische biologische Stressbelastung mit der Entwicklung von Kindern in sozial benachteiligten Familien zusammenhängt und ob diese Stressbelastung durch externe Unterstützung – mittels des Frühförderprogrammes „PAT- Mit Eltern lernen“ – reduziert werden kann. Weiterhin sollen sowohl Risiko- als auch Schutzfaktoren identifiziert werden, die mit der chronischen biologischen Stressbelastung in Verbindung gebracht werden können. Dabei werden sowohl Merkmale der Mütter, der Mutter-Kind-Interaktion als auch Umgebungsfaktoren betrachtet. Die chronische biologische Stressbelastung der Kinder wird zu zwei Messzeitpunkten (24 Monate/36Monate) einerseits anhand des Stresshormons Cortisol in Abschnitten von Fingernägeln und andererseits anhand eines epigenetischen Mechanismus – der Methylierung im Speichel – gemessen. Die Methylierung beschreibt funktionelle Veränderungen am Genom, welche durch akute Umweltveränderungen – und somit auch durch Belastungen – beeinflusst werden. Diese funktionellen Veränderungen regulieren die Genaktivität und liefern Informationen über die Entwicklung und Funktionsfähigkeit eines Organismus.

Die vorliegende Studie ist Teil des Projektes ZEPPELIN 0-3 (Zürcher Equity Präventionsprojekt Elternbeteiligung und Integration), welches von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Lanfranchi seit 2011 durchgeführt wird. ZEPPELIN 0-3 ist eine randomisiert kontrollierte Interventionsstudie zur interdisziplinären Früherkennung und frühen Förderung von Kindern, die aus psychosozialen Gründen in ihrer Entwicklung gefährdet sind. Ziel ist die langfristig anhaltende Erhöhung ihrer Bildungschancen dank Unterstützung ihrer Eltern mittels Implementierung des Frühförderprogrammes „PAT – Mit Eltern lernen“.