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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Psychobiologische Stressreaktivität im zweiten Trimester

Projektleitung: Prof. Dr. U. Ehlert
Doktorandinnen: lic. phil. S. Dainese & lic. phil. P. Ghaemmaghami
Projektmitarbeiter: cand. lic. Maria Rigozzi
Kooperationspartner: Prof. Dr. R. Zimmermann (Universitätsspital Zürich, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe)
Forschungsförderung: Schweizerischer Nationalfonds
Projektlaufzeit: seit 08. 2008

Abstract

Der Schwangerschaftsverlauf beim Menschen wird von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt. Neueste Forschungsergebnisse zur Psychobiologie der Schwangerschaft weisen darauf hin, dass manche Formen von Schwangerschaftskomplikationen mit psychologischen Stressoren zusammenhängen. Stress triggert nicht nur die Stresssysteme der schwangeren Frau, sondern via plazentaren Inputs auch die des Fetus, was zu einem erhöhtem Risiko für intrauterine Wachstumsverzögerung, frühzeitige Wehen oder niedrigem Geburtsgewicht führen kann – Faktoren, welche wiederum zu einer pathologischen Entwicklung des Kindes beitragen können. Eine Überstimulation des fetalen Stresssystems aufgrund von mütterlichem Stress scheint jedoch zu einem gewissen Grad durch enzymatische Prozesse in der Plazenta aufgefangen zu werden. Die Studie soll die mütterlich-fetale Stressreaktivität während des zweiten Trimesters und seine Konsequenzen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf sowie das mütterliche Wohlbefinden nach der Geburt erforschen. Dazu wird einerseits die mütterliche und fetale Stressreaktivität während einer standardisierten diagnostischen Untersuchung während der Schwangerschaft gemessen und andererseits werden auch die Stress auffangenden Mechanismen untersucht. Hierbei werden unter anderem Cortisol und Alpha-Amylase aus Speichelproben sowie Herzrate und Herzratenvariabilität erhoben. Mit Hilfe von Fragebogen und klinischen Interviews werden die psychologischen Parameter gemessen. Die Parameter werden mit den Daten aus einer Ruhebedingung verglichen. Von weiterem Interesse ist der prädiktive Wert der Veränderungen des psychologischen Copings während der Schwangerschaft auf das Wohlbefinden der Mutter und des Kindes nach der Geburt. Mit dieser prospektiven Studie hoffen wir neue Erkenntnisse zu gewinnen, um damit frühzeitige Präventionsprogramme zu entwickeln, welche jenen schwangeren Frauen zu Gute kommen, die bezüglich Stress-Überstimulation einem Risiko ausgesetzt sind.