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Psychologisches Institut Männer 40+

Männer und Sex

Männer zwischen 18 und 25 Jahren denken im Schnitt 19 Mal pro Tag an Sex (Frauen nur halb so viel). So nimmt Sex noch vor Essen (18 Mal pro Tag) und Schlafen (11 Mal pro Tag) eine zentrale Rolle im Alltag des Mannes ein. Wie die Sexualität dann konkret gelebt wird, ist von Mann zu Mann sehr unterschiedlich. Was jedoch bei allen gleich ist, ist dass die Lust auf Sex und die sexuelle Funktion zu einem grossen Teil biologisch bedingt ist. So kreisten die Gedanken des Mannes auch schon zu Zeiten, wo es noch keine Internet-Pornographie oder Playboy-Magazine gab häufig um die schönste Nebensache der Welt. Das im Hoden produzierte Sexualhormon Testosteron hat eine Schlüsselrolle in der Sexualität des Mannes. Testosteron beeinflusst sowohl die Lust nach Sex als auch die sexuelle Funktion. Immer häufiger nehmen deshalb Männer mit verminderter Lust oder Potenz Testosteronpräparate ein.

Hier erfahren Sie mehr über den Trend Testosteronpräparate einzunehmen.

Hier erfahren Sie, welche Präparate zur Stimulierung der Lust und Potenz momentan auf dem Markt sind.

Aus der Forschung: Erektile Dysfunktion – Was für einen Beitrag leisten unsere Hormone?

Erektionsstörungen treten bei vielen Männern in ihrem Leben einmal auf. Dies kann zu schwierigen Situationen in der Partnerschaft und Versagensängsten führen. Die Konsequenz ist Stress, was die Wahrscheinlichkeit von weiteren Erektionsproblemen noch fördert. Dauern diese länger als ein halbes Jahr an, wird von einer Erektilen Dysfunktion gesprochen. Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der betroffenen Männer mit Erektiler Dysfunktion drastisch an. So leidet jeder dritte über 60 Jährige und jeder zweite Mann über 70 Jahren an einer Erektilen Dysfunktion.

Früher wurden ausschliesslich psychische Ursachen für die Krankheit vermutet. Aktuell wird von einem multifaktoriellen Entstehungsmodell der Erektilen Dysfunktion ausgegangen. Neben Risikofaktoren wie Atherosklerose, Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen oder Depression rücken Sexualhormone wie Testosteron oder Östradiol mehr und mehr in den Fokus der Forscher und Ärzte in den Kliniken. Es konnte nachgewiesen werden, dass hormonelle Veränderungen bei Männern mit Erektiler Dysfunktion, wie auch der Abnahme des sexuellen Verlangens einhergehen.

Primär wird das mit dem Alter abnehmende Sexualhormon Testosteron mit erektiler Dysfunktion und Veränderungen des sexuellen Verlangens in Verbindung gebracht. Auch besteht ein Zusammenhang zwischen niedrigeren Östradiol Konzentrationen und vermindertem sexuellen Verlangen. Im Gegensatz zu Testosteron ist der Wirkmechanismus von Östradiol auf die sexuelle Funktion bei Männern noch ungenügend erforscht. Dabei wird vermutet, dass ein optimaler Östradiollevel existiert und sowohl zu viel als auch zu wenig Östradiol zu einer verminderten erektilen Funktion führen kann. Im Allgemeinen scheint ein stärkerer Zusammenhang zwischen Östradiol und Erektiler Funktion und sexuellem Verlangen zu bestehen, als bisher angenommen wurde.

Auch das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommenden Steroidhormon Dehydroepiandrosteron (DHEA) wurde bereits in unterschiedlichen Studien in einen Zusammenhang mit Erektiler Dysfunktion gebracht, jedoch bis anhin mit unterschiedlichen Ergebnissen. Eine Zunahme des Stresshormons Cortisol wurde mit vermindertem sexuellen Verlangen in Verbindung gebracht. Umgekehrt sinkt der Cortisolspiegel bei erhöhter sexueller Erregung. Die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol hemmt die Lustentwicklung und kann sich auch negativ auf die sexuelle Funktionsfähigkeit des Mannes auswirken. Zunehmendes Alter, aber auch eine erhöhte Aussetzung an Stress kann zu einem höheren Cortisolspiegel führen, was wiederum Auswirkungen auf die Erektile Funktion und das sexuelle Verlangen haben kann.

Alle diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass weitere Forschung in diese Richtung wichtig ist, um Männern mit Erektiler Dysfunktion eine umfassendere Behandlungsmöglichkeit bieten zu können. Es sind Bestrebungen im Gange, Therapien gegen Erektile Dysfunktion zu entwickeln, welche den positiven Effekt von z.B. Testosteron-Präparaten in ein gesamtheitliches Therapiemodell integrieren.

 

Verfasser: Andreas Walther und Marion Wild